10 Jahre LEBENSNAH – Ein Interview mit Gründerin und Leiterin Antje Rein

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Am Freitag, den 05. April 2019 laden wir Sie herzlich zum 10-jährigen Jubiläum von LEBENSNAH ein. Kommen Sie kostenfrei von 10 bis 18 Uhr zu unserem Fest- und Fachtag und feiern Sie mit uns das Leben und den Alltag! Anmelden können Sie sich unter orga@lebensnah-institut.de.

 

Zum feierlichen Anlass beantwortet Gründerin und Leiterin Antje Rein Fragen zum Start in die Selbstständigkeit, zu ihren Vorbildern und Netzwerken, wovon sie noch träumt und wie ihre Klienten von ihrer Arbeit profitieren. 

 

 

Startschuss für LEBENSNAH

Was war der Startschuss für Lebensnah?

 

Ich habe schon viele Jahre davon geträumt, selbständig-freiberuflich zu arbeiten. Es begann in ganz kleinen Schritten mit Beratungssitzungen in unserem Wohnzimmer. Mit jeder Weiterbildung und durch interessante Vorbilder entwickelte sich mein Plan. Ein Startschuss war die systemische Beraterausbildung im Jahr 2007. Schon im zweiten Kursblock habe ich für mich entschieden, dass es jetzt soweit ist. Meine Familie habe ich vor vollendete Tatsachen gestellt mit einem konkreten Plan und einem Gründercoach im Schlepptau.

 

Was hat deine Vorbilder ausgemacht, was hat dich an ihnen fasziniert?

 

Ich habe nicht das eine große Vorbild, dem ich nacheifere oder das die Vorlage geliefert hat für Lebensnah. Begeisterte Menschen haben mich schon immer begeistert. Leute, die sich für eine Sache stark machen, ohne dabei fanatisch zu wirken. Wenn dann noch deutlich wird, dass die eigenen Werte und die Grundhaltung in die Arbeit einfließen und sich konkret im Kontakt mit Klienten und Kunden auswirken, dann finde ich das beachtlich.

 

Woher kam dein Mut, dich aus einer festen Stelle zu verabschieden?

 

In meiner Familie gab es schon immer Gründer und Selbständige, meine beiden Großväter hatten eigene Firmen, genauso meine Eltern. Insofern war mir das nicht fremd. Und ich bin nicht arbeitsscheu, ich kann mich gut in Sachen reinknien und einarbeiten, wenn es darauf ankommt. Am Anfang wollte ich zu viel zu schnell auf einmal. Ich musste warten lernen. 

 

 

Gründungsphase und Netzwerke

Wer hat dich in der Gründungsphase unterstützt, aus welchem Netzwerk konntest du schöpfen?

 

Ganz praktisch habe ich über viele Jahre von einem Gründercoaching profitiert, das öffentlich gefördert wurde. Gestartet hat es über die Agentur für Arbeit und es ging dann weiter mit „Gründercoaching Deutschland“. Ich habe viel gelesen und mich in Internetforen informiert, dazu hatte ich von Anfang an einen guten Steuerberater. Meine Familie und Freunde standen hinter mir und haben nicht an Beifall, aber auch nicht an kritischen Fragen gespart. Ich glaube, Lebensnah hat sich sehr langsam, aber immer kontinuierlich weiterentwickelt. Alles konnte organisch wachsen und sich verändern. So gab es auch nie „die große Gründungsidee“, sondern immer ein Hören auf den Markt, Beobachten von Entwicklungen, mutig Angebote entwickeln und stetig in Netzwerken aktiv sein.

 

Gab es Durststrecken und was sind deine Quellen in harten Phasen?

 

Es gab und gibt immer wieder harte Phasen – Werbeideen, die nicht aufgingen, misslungene Projekte, auch mal ein kritisches Feedback oder enttäuschte Kunden. Das gehört dazu und ich habe aus diesen Niederlagen am meisten gelernt. Mein Glauben und mein Grundvertrauen ins Leben helfen mir dann weiter, genauso wie mein Mann, unsere Familie und professionelles Coaching.

 

Wie ist es dir gelungen, Mitstreiter für das Institut zu finden?

 

Die Mitstreiter kamen auf mich zu – durch Weiterbildungen, langjährige Kontakte und ein großes Netzwerk, das in den Jahren entstanden ist. Jede und jeder, der mit mir auf dem Weg ist, ist mir unendlich wichtig und wertvoll. Ich schätze meine Kollegen sehr, jeden mit seiner besonderen Note. Ich lerne viel von ihnen!

 

 

Schöne und bereichernde Momente

Woraus lernst du noch?

 

Ich lerne von und mit den Aufträgen und den Menschen, mit denen ich unterwegs bin. Außerdem bin ich ein Weiterbildungsjunkie, ich höre gerne anderen Profis zu und profitiere sehr von ihren Erfahrungen.

 

Wie profitieren deine Kunden und Klienten von deiner Arbeit?

 

Meine Aufgabe ist es, im Coaching und in der Beratung einen roten Faden für das jeweilige Thema zu entwickeln – vom Problem hin zum Ziel und dann zur Lösung. Die Klienten profitieren am meisten, wenn sie sich offen und ehrlich auf einen Entwicklungsweg einlassen.

 

Was ist immer wieder bereichernd an deiner Arbeit?

 

Ich mag die Vielfalt unserer Arbeit. Systemische Grundhaltungen können sich in so vielen verschiedenen Arbeitsfeldern zeigen und das leben wir auch. Ob in der Einzelberatung, in der Arbeit mit Paaren oder Familien, in Teams oder auch in Organisationen. Immer wieder geht es um Menschen, die die Welt durch eine bestimmte Brille betrachten und denen wir gerne dabei helfen, ihren Horizont größer und weiter zu machen, Neues auszuprobieren, alte Muster zu durchbrechen und auf das zu vertrauen, was bisher schon gut geklappt hat.

 

Wovon träumst du im Moment?

 

Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass die neue Projektidee „Lebensnah-Institut“ noch sehr jung ist. Wir müssen an Profil gewinnen, brauchen eine gute Basis im Team und wollen noch enger an den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden arbeiten. Ich träume von einem stabilen Team mit unterschiedlichen Arten von Professionalität, mit dem wir individuelle Angebote realisieren können. Die Ideen gehen mir nicht aus!

 

 

Tipps vom Systemischen Profi

Welche Tipps kannst du als systemischer Profi und als Gründerin für den Start in die Selbstständigkeit geben?

 

Es gibt viele Hinweise und Gedanken, die ich Gründern mitgeben könnte, jeder muss jedoch seine eigene Erfahrung sammeln und die Geschäftsidee entwickeln, die zu ihm und seinen Möglichkeiten passt. Gibt es eigene Räume, dann ist das sehr günstig, da sie individuell genutzt und gestaltet werden können. Ein Netzwerk ist unabdingbar, Partner, die hinter einem stehen – egal ob aus der Familie oder dem Freundeskreis. Finanziell sollte jeder nur so viel ausgeben, wie auch da ist und wie man persönlich vertreten kann. Ich habe immer wieder viele meiner Einnahmen in die Weiterentwicklung von Lebensnah investiert – in gute Fortbildungen, ansprechende Werbung, ein solides Finanz- und Rechtsmanagement (da kann echt viel schief gehen, wenn ich Fristen nicht einhalte oder Gesetze übertrete). Am wichtigsten finde ich immer wieder die Arbeit an sich selbst - wer möchte ich als Coach oder Berater sein, welche Werte und Haltungen will ich vertreten, welche Arbeitszeiten passen zu mir und meiner Lebenssituation usw. Ich habe ja gegründet, als wir noch voll in der Familienphase waren, unsere Jüngste war 9, der Älteste 14 Jahre alt. Da konnte und wollte ich nicht zu 100% durchstarten, sondern musste die Arbeit der Familie anpassen. Heute bin ich zeitlich viel freier und kann ganz andere Aufträge annehmen. 

 

 

Seminarangebote von Antje Rein

 

Antje Rein bietet im neuen Seminarprogramm von LEBENSNAH zahlreiche Fortbildungsangebote an, um ihr systemisches Wissen und Handwerkszeug für die soziale, beraterische und pädagogische Arbeit an Interessierte weiterzugeben. Sehen Sie selbst:

 

Seminarprogramm 2018/2019

 

Auch die Vorankündigung für den Fest- und Fachtag finden Sie bereits an dieser Stelle.

 

Das Interview führte Anika Hädicke.

 

Herzlichst

Ihre Antje Rein & Anika Hädicke 



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